Wie lange dauert ein Master?

Eine der vielen richtigen Antworten ist: „Ewig und drei Tage“. So wie es nie den perfekten Mix gibt, könnten wir ebenfalls ewig am Master herausschrauben und jeden Tag noch eine Kleinigkeit verändern.

Von diese philosophischen Betrachtung abgesehen, kann es bei entsprechend gutem Eingangsmaterial nur wenige Minuten dauern, oder aber gar mehrere Stunden, wenn audiophile Notfallbehandlungen fällig sind. Dazu addiert sich die Zeit, die mit dem eigentlichen Mastern gar nichts zu tun hat, aber dennoch angerechnet werden muss. Ein kleines Beispiel:

Als Selbständiger startet die Arbeitszeit in dem Moment, wenn die eMail mit dem Kundenauftrag im Briefkasten liegt. Will der Kunde nur einen Song gemastert haben, dauert es in etwa wie folgt:

DauerArbeitsschritte
5 MinuteneMailprogram öffnen, Nachricht lesen und begreifen, was der Kunde gerne möchte, Dateien auf den USB Stick ziehen
10 MinutenIns Studio laufen, Rechner hochfahren, Software starten, Arbeitsumgebung einrichten und Dateien kopieren
8 MinutenDen Song einladen, einmal anhören, dabei Notizen machen. Ein zweites Mal anhören.
10 – 60 MinutenKlangkorrekturen anbringen, überprüfen und nachjustieren. Je nach Ausgangsqualiät kann dies nur wenige Minuten, aber auch bis zu einer Stunde brauchen (Restauration, …)
4 MinutenFinale Hörkontrolle des Produktes
3 MinutenVorhörversion bouncen, auf den Server laden, Kunden per eMail informieren und abwarten, ob das OK kommt
3 MinutenRechnung schreiben und an Kunden senden
3 MinutenGeldeingang überprüfen, Datei hochladen, Zahlungseingang in der Buchhaltung eintragen

Ohne auch nur einen Ton korrigiert zu haben, ist bereits über eine halbe Stunde Zeitaufwand für die „Nebentätigkeiten“ notwendig. Rechnest du pauschal pro Song ab, muss du dich entscheiden, wie lange du dir für die Klangkorrektur Zeit nimmst. Je länger, desto schlechter dein Stundensatz.