DDP steht für Disc Description Protocol und ist der Industrie-Standard, um fertige CDs (sowie auch DVDs und Blu-Rays) professionell ins Presswerk zu befördern. Am besten lässt es sich als ein besonderes CD-Image mit zusätzlichen Kontroll- und Informationsdaten beschreiben, das die exakte und fehlerfreie Wiederherstellung des Inhaltes im Kopierwerk ermöglichen.
Aus Sicherheits- und Platzgründen wurden die erstellten Files anfangs ausschließlich auf 8 mm Streamer Tapes der Firma Exabyte gespeichert, heute passt es als DDPi auf jeden USB-Stick, Festplatten, optische Datenträger, oder wird direkt per FTP auf den Server des Presswerks geschickt.
DDP erstellen
Nach vollendeter Mastering Session, exportieren wir das gesamte Projekt im PQ-Editor als DDP-Image. Dazu genügt ein Mausklick und auf der Festplatte landen mehrere Dateien:
- DDPID – Infodatei: welche DDP Version wird verwendet
- DDPMS – Verweist auf die zum DDP Projekt zugehörigen Datendateien
- AUDIO.DAT – Die Audioinformation als durchgängiges WAV (oft auch IMAGE.DAT)
- SUBCODES.DAT und CDTEXT.BIN – Enthält … na was wohl?
MD5
Wie bei jeder Datei, kann es auch bei DDP beim Speichern oder der Übertragung im Internet zu Fehlern kommen.
Während sich diese im besten Fall zu unhörbaren Änderung der AUDIO.DAT niederschlagen, führen größere Verluste zu Aussetzern und falsche Angaben im Subcodes zu einem unbrauchbaren Glasmaster. Besonders ärgerlich ist, dass mögliche Defekte nicht offensichtlich sind, wenn die Dateigröße gleich bleibt und der Import im Presswerk ohne Fehlermeldung akzeptiert wird.
Um dies zu unterbinden, kommt der Message-Digest Algorithm 5 (MD5) ins Spiel. Dies ist „eine weit verbreitete kryptographische Hashfunktion, die aus einer beliebigen Nachricht einen 128-Bit-Hashwert erzeugt.“. In anderen Worten: durch MD5 lassen sich Prüfsummen von Dateien erstellen und stimmen sie bei Sender und Empfänger nicht überein, hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen.
MD5 erzeugen und überprüfen
Die Prüfsumme lässt sich unter OSX im Terminal, bei Windows mit einer kostenlosen Software wie WinMD5 erstellen. Dazu wählt man die gewünschten Dateien aus, und kurz darauf wird eine 32 Zeichen lange, alphanumerische Codefolge ausgeben.
Prüfsummen wie MD5, SHA oder CRC sind auch außerhalb des Audio Masterings weit verbreitet. Viele Softwareanbieter wie zum Beispiel OpenOffice generieren zu den Downloads die passenden Hashes und erlauben dem Anwender alle Dateien auf mögliche Manipulation zu überprüfen. Dies beugt Viren, Trojanern und anderen unerwünschten Überraschungen vor.
Alternative ZIP und Co
Anstatt Prüfsummen händisch zu ermitteln können wir dies ebenfalls einem entsprechendem Packprogramm überlassen. Wurden die DDP-Dateien per ZIP oder einem anderen Verfahren komprimiert, kann hier ebenfalls eine automatische Überprüfung stattfinden. Entsteht beim Entpacken ein Fehler, lässt sich das Archiv entweder gar nicht oder nur mit einer entsprechenden Meldung öffnen.