Finales Limitieren

Innerhalb der DAW ist es nahezu unmöglich, die Summe zu übersteuern, denn selbst wenn die rote Clipping LED leuchtet, gibt es im Hintergrund noch massig Headroom. Problematisch wird es erst am Ausgang des D/A-Wandlers, oder wenn das Material seine finale Form als CD oder MP3 erlangt. Jeder Pegel über 0 dB Fullscale führt zu Verzerrungen und macht den Pre-Master eventuell technisch unbrauchbar.

Damit dies niemals nicht passiert, ist der erste Schritt ein ordentlicher Workflow in dem alle Plugins sauber ausgesteuert sind. Zusätzlich ergänzen wir die Signalkette um einen nachgeschalteten Brickwall Limiter, der jede noch so kurze Pegelspitze vor dem kritischen Bereich abfängt und unter den gewünschten Outputpegel drückt. Im besten Fall wird diese Sicherheitsmaßnahme nie aktiv.

Das letzte Plugin in der Signalkette ist immer ein (technischer) Brickwall Limiter (mit Dither).

Mastering Limiter Vor Dem Export
Kein Export ohne Limiter

Werkzeug

Während die genaue Funktionsweise beim künstlerischen Limiting keine Rolle spielt, kommen zum abschließenden Schutz nur Plugins mit Intersample Peak Detection in Frage. Dieser kleine aber wichtige Unterschied lässt sich sehr gut mit dem umschaltbaren ToneBooster Barricade demonstrieren. Solange ISP aktiv ist zeigen das interne Meter (normales Peak Meter) und das nachgeschaltete True Peak Meter den selben Spitzenpegel. Ohne internes Oversampling „lügt“ das interne Meter, der eigentliche Ausgangspegel steigt über 0 dB.

Limitierung ohne und mit TP

Einstellungen

In der Zeit vor True Peak galten Werte zwischen -0.3 und -0.1 dBFS als eine brauchbare und sichere Lösung. Mittlerweile wissen wir, selbst bei -3 dB können noch analoge Verzerrungen entstehen. Wenn du ältere CDs entsprechend überprüfst, findest du daher viele, eigentlich „unbrauchbare“ Datenträger.

Doch auch True Peak ist mit vierfach Oversampling nur beinahe unfehlbar. Zur Sicherheit sollte der Limiter auf -0.1 dBTP eingestellt sein, die EBU empfiehlt sogar – 1 dBTP.

Quick’n’Dirty

  1. Ein Brickwall-Limiter oder Maximizer ist zusammen mit dem Dither das letzte Glied in der Masteringkette
  2. Beherrscht das Plugin kein Oversampling gegen ISP (zum Beispiel Waves L2 oder Sonnox Limiter), wird das Ergebnis mit einem True Peak Meter überprüft. Der einzustellende Ausgangspegel kann dabei deutlich unter 0 dB liegen.
  3. Auch TP-Limiter sollten niemals auf 0 dBTP eingestellt werden, sondern maximal -0.1 dB im Out Ceiling betragen.
  4. Der beste Limiter ist der, der gar nicht arbeiten muss.