ISRC

Der International Standard Recording Code, kurz ISRC, ist ein Identifikationscode speziell für Musik und ähnelt der ISBN für Bücher. Jeder Track erhält eine individuelle 12-stellige Nummer und kann damit zweifelsfrei den zugehörigen Rechteinhabern zugeordnet werden.

Mastering Isrc

Aufbau

Die erste zwei Zeichen (es können generell sowohl Buchstaben als auch Zahlen sein) bestimmen das Herkunftsland des Besitzers. DE steht beispielsweise für Deutschland, CH für Schweiz und AT für Österreich – alles nach den gängigen ISO-Abkürzungen 3166 für Ländernamen.

Danach erfahren wir mehr über den Besitzer. Dies ist üblicherweise ein Label oder Musikvertrieb, kann aber auch ein Produzent oder der Songwriter selbst sein. Der ebenfalls „Registrant Code“ genannte dreistellige Teil der ISRC, wird jeweils von der nationalen IFPI Agentur vergeben. Für Deutschland ist der Bundesverband Musikindustrie e.V. zuständig, Amerikaner wenden sich an die RIAA und wer im fernen Indonesien sein Gewerbe betreibt, sollte die Sound Recording Industry Association of Indonesia kontaktieren.

Anschließend wird das Jahr der Erstauflage des Tracks codiert. Wurde ein Lied zum ersten mal im Jahre 2020 auf CD gepresst, steht hier entsprechen eine „20“. Verwirrend wird dieses System erst ab 2082, aber da gibt es bestimmt keine CDs mehr …

Ganz zum Schluss folgt die eigentlich Nummer eines Songs. Diese beginnt jedes Jahr aufs neue bei Null und nimmt fortlaufend zu. So erhält der erste Titel im Jahr die 00001, der Zweite die 00002, bis schließlich alle 99999 Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Wer tatsächlich dieses Limit sprengt, benötigt einen zusätzlichen Registrant Code.

Sinn und Zweck des ISRC

Neben dem direkten Verkauf von Tonträgern an Endkunden, erzielen Label das meiste Geld mit Einnahmen aus Wiederaufführung und Sendung, welche in Deutschland traditionsgemäß durch die GEMA erhoben werden. Da der ISRC parallel zu den eigentlichen Audio-Informationen einer CD ausgelesen wird, können die Lizenzgebühren der Radiosender sekundengenau erfasst und den richtigen Empfängern zugeordnet werden.

Außerhalb der Radiolandschaft verlieren ISR-Codes rapide an Bedeutung. Lizenznehmern wie Discotheken fehlt meist die Technik zur Auswertung und wenn überhaupt, wird hier mit analogen Musikfolgebögen gearbeitet. Da hilft es nur wenig, dass der ISRC theoretisch auch im ID3-Tag von MP3s unterstützt wird.

ISRC richtig angewandt

Für die korrekte Vergabe und Verwaltung ist in erster Linie der Besitzer (und damit nicht der Mastering Engineer) verantwortlich. Dabei muss er sich unter anderem an folgende Vorgaben halten:

  • Jeder neue Song bekommt eine neue Nummer. So beginnt Song 1 auf der CD beispielsweise mit 00121, Song 2 hat die 00122 und Nummer Zehn wird mit 00131 codiert.
  • Jeder modifizierte Song bekommt eine neue Nummer. Dazu gehört jede Art von Remix, eine Änderung der Spieldauer durch Schnitte oder Fades oder Songs, die remastert wurden.
  • Keinen neuen ISRC vergibt man, wenn der selbe Song auf verschiedenen Datenträgern veröffentlicht wird. Ob auf Single, Album oder Sampler – die Nummer bleibt immer dieselbe, außer der Song wurde zusätzlich noch modifiziert.

Als Mastering Engineer teilen wir dem Besitzer mit, ob Änderungen erfolgt sind, welche Songs einen neuen ISRC benötigen, oder ob der alte bestehen bleiben kann. Da der ISRC mit den P-Markern verknüpft ist, sollte seine Eingabe zur Sicherheit erst ganz am Schluss der Mastering Session erfolgen.