Masteringtools und ihre Besonderheiten

Sowohl bei Hard- als auch Software finden wir viele Geräte, die entweder den Zusatz „Mastering“ im Namen tragen oder als hierfür besonders gut geeignet angepriesen werden. Doch gibt es wirklich Unterschiede zu herkömmlichen „Mixdown-Tools“ oder ist alles viel mehr reines Marketing?

Anwendung und Funktionsumfang

Während sich Recording und Mixdown überwiegend mit den Problemen von Einzel- und Monosignalen beschäftigen, legt Mastering seinen Fokus auf Stereo- und Multichannel-Formate. Die hierfür notwendigen Geräte beherrschen mindestens zwei Kanäle, verfügen über Extras wie Stereo-Link, eingebaute M/S-Konverter und andere praktische Zusatzausstattung, die das Leben vereinfacht und bestimmte Bearbeitungen überhaupt erst ermöglicht.

Damit der Sound eines Masters jederzeit und möglichst exakt wiederherstellbar ist, sind viele analoge Geräte zudem mit gerasterten Potis und Schalter bestückt. Die hierdurch geminderte Präzision und Flexibilität stört in der Praxis jedoch nur selten.

Masterg Tools Mix Unterschied
Geräte für das Mastering sollten immer Stereo-Eingänge besitzen

Innere Werte

Mit dem Ziel den Klang ohne Nebenwirkungen zu verbessern, stellt Mastering höchste Ansprüche an die verwendeten Bauteile und Schaltungen: hörbares Rauschen und andere Artefakte haben hier nichts verloren. Wie in allen Grenzbereichen müssen minimale Verbesserungen allerdings teuer erkauft werden, die notwendigen Technologien sorgen zusammen mit der oft nur geringen Produktionsauflage für hohe Preise.

Viele Hersteller haben zudem gelernt, dass ihre Kunden durchaus ein bisschen mehr ausgeben, wenn etwas besonders und exklusiv erscheint. Für die „Königsdisziplin“ der Tontechnik werden daher gerne auch königliche Preise aufgerufen, die nur bedingt durch die tatsächliche Leistung gerechtfertigt sind.

Mastering Kosten Nutzen Equipment
Ein minimaler Qualitätszuwachs resultiert in einem enormen finanziellen Aufwand

Mix versus Master

Ein Blick in den digitalen Bereich zeigt einen sichtlichen Trend zu Allround-Tools. Die meisten Plugins und Hosts beherrschen Monospuren ebenso wie Stereo und andere Multichannel Formate, die grundlegende Qualität und der gegebene Funktionsumfang ist überragend gut. Abgesehen von wenigen Spezialfällen lässt sich kreatives Mastering so direkt „out of the box“ betreiben.

Die Mitnutzung einer analogen Mixdown Regie für Masteringarbeiten ist hingegen deutlich schwieriger. Bei entsprechender Ausstattung gibt es zwar keine qualitativen Bedenken, jedoch erleichtert ein eigenständiger und auf Stereo ausgelegter Arbeitsplatz die Umsetzung.

Fazit

Im Endeffekt gilt: Auch im Mastering Studio wird nur mit Wasser gekocht. Die Anschaffung besonderer Tools entspringt vor allem dem Wunsch nach einer gewissen Klangästhetik oder einem bestimmten Workflow. Technisch notwendig sind sie hingegen selten, für das eigentliche und alltägliche Handwerk reicht „normale“ Hard- und Software.