Ausgangsmaterial

Nicht alles was beim Mastering landet erweckt beim zuständigen Techniker große Freude. Mittelmäßige oder halbfertige Mischungen, Abgaben als MP3, abgeschnittene Fadeouts oder bereits starke Verdichtungen in der Summe – nein so etwas hat hier nichts zu suchen.

Um dem Ganzen vorzubeugen stellen wir an den Mixdown technische und künstlerische Mindestanforderungen und kommunizieren diese im Vorfeld, am besten bei einem persönlichen Gespräch.

The single most important thing is to ask questions if you’re not sure about something.

Joe Caithness – Subsequent Mastering

Technische Maßnahmen

Pre-Check für den Mix

Bevor der Mixdown als fertiges Stereofile seinen Weg aus dem Sequenzer findet, ist eine technische Qualitätskontrolle innerhalb der Software angebracht.

Der Master ist frei von pegelbegrenzenden Plugins und auf das Meter gelangt nie ins Clipping. Sollten sich dennoch einige Pegelspitzen über 0 dBFS schleichen, senken wir die Lautstärke mit dem Master-Fader bis das Problem beseitigt ist. Ein optionaler Head Room von wenigen Dezibel kann ebenfalls nicht schaden.

Mastering Optisch Schöner Mix
So etwa könnte eine „guter“ Mix visuell aussehen

Die Songs an sich sind ohne Fades und besitzen genügend Vor- und Nachlauf (Pre-& Postroll von mehreren Sekunden). Letzteres lässt Restaurationtools Fingerabdrücke möglicher Störgeräusche finden und vermeidet abgeschnitten Anfänge oder plötzlich endende Hallfahnen am Schluss des Songs.

Export aus der DAW

Mastering Export Einstellungen Daw
Nur mit den korrekten Einstellungen beim Export / Rendern macht ein nachfolgendes Mastering Sinn

Im Export-Dialog eines Sequenzers lauern vielfältige Stolpersteine, die unter Umständen negative Folgen für die Qualität des Mix-Masters bewirken. Um diese zu vermeiden, kommt als Ausgabeformat nur Pulscode in Form einer Stereo-Interleaved WAV oder AIFF-Datei in Frage.

Als Bittiefe wählen wir den höchsten Wert von 32 oder 64 Bit. Die ursprünglichen Audiodateien sind zwar nur in 24 Bit hinterlegt, die interne Engine des Sequenzers erzeugt daraus jedoch eine deutlich dynamischere Summe. Dank der hohen Auflösung ist theoretisch kein zusätzlicher Headroom notwendig und selbst leichtes Clipping erlaubt.

Ist das Projekt in einer niedrigen Samplerate von beispielsweise 44.1 kHz behalten wir diese. Ein künstliches Up-Sampling bringt an dieser Stelle keinerlei Qualitätszuwachs, sondern kann im Gegenteil eine Verschlechterung bedeuten.

Vom Mix Zum Master Auflösung Samplerate Bittiefe
Beispiel für eine Bearbeitungskette mit den jeweiligen Bittiefen und Abtastraten

Künstlerische Maßnahmen

Natürlich darf nicht allein die Verpackung stimmen, sondern auch die inneren Werte sollten überzeugen. Orientieren wir uns an gängigen Hörgewohnheiten besitzt ein guter Mix …

  • eine mittig positionierte Gesangsstimme, Kick und Bass. Alle anderen Instrumente sind dem Genre entsprechend an einer sinnvollen Panoramaposition und nutzen die Stereobreite aus.
  • ein passendes Pegelverhältnis von Stimmen zu Instrumenten bei allen Abhörlautstärken.
  • ein ausgewogenes Klangbild, das weder in Pegel noch Frequenz auf einem Kanal dominiert.
  • eine ordentliche Grundlautstärke mit noch deutlich vorhandener Restdynamik.
  • auch in Mono einen brauchbaren bis guten Sound. Der Korrelationsgradmesser bleibt durchgängig über Null.

Manchmal stehen dem guten Klang auch ganz andere Dinge im Weg, etwa ein überladenes Arrangement, schlechte Soundauswahl, keine klanglichen und dynamischen Unterschiede in den einzelnen Songabschnitten oder Instrumente die Solo getuned wurden und nun in der Summe nicht mehr harmonieren.

Um sicher zu gehen, dass wirklich alles stimmt, lohnt sich am Ende ein Vergleich auf verschiedenen Lautsprecherboxen und zusätzliche Meinungen. Gehe mit dem Mix zu Freunden, höre ihn im Auto und über Kopfhörer an.

Generell ist der Mixdown erst dann beendet, wenn er in allen Bereichen deinen Erwartungen entspricht und bereits ohne Summenbearbeitung hervorragend klingt.

Benennung

Bevor lauter „Unbenannte Tracks 1-14“ auf der Festplatte landen, erhalten sie bereits beim Export einen aussagekräftigen Dateinamen. Dazu gehört der Song Titel, Name des Künstlers und die gewünschte Tracknummer auf CD. Achte dabei auf mögliche Probleme mit den Dateinamen: zu viele Zeichen oder Umlaute können bei manchen Betriebssystemen und Speichermedien zu Fehlern führen.

Am besten liegt der Produktion eine zusätzliche Textdatei mit detaillierter Beschreibung und Bearbeitungswünschen bei.

Mastering Export File Benennung

Geht es nach Georgetown Mastering besteht eine komplette Beschriftung der Datenträger aus:

  • Artist name (with correct spelling!)
  • Client name
  • Record Label (if applicable)
  • Project name/album title (if applicable)
  • Date
  • COMPLETE track titles (not abbreviated) of all songs on media
  • Mix version names (i.e. master, vocal up, vocal down, etc.)
  • Sample rate and bit depth (if digital)
  • Producer name
  • Mix engineer/assistant(s) name and contact number

Sicherheit

Die Wahrscheinlichkeit eines Datenfehlers beim Speichern oder Transfer über das Internet ist zwar sehr gering, vorsichtige Geister überlassen jedoch auch hier nichts dem Zufall. Für einen perfekten Export verpacken wir alle Dateien entweder in einem ZIP Archiv, das die Dateiintegrität automatisch über CRC und Prüfsumme bestimmt oder ermitteln die Checksum manuell per MD5 und legen diese Informationen als Textdatei bei.