Workstations sind laut Definition für „besondere Arbeitsaufgaben“ optimiert Computersysteme. Neben einer hohen Leistung, spielt dabei die Zuverlässigkeit eine wichtige Rolle, um im produktiven Betrieb weder Ausfallzeiten noch Datenverlust zu verursachen.
Die erste Workstation
Die erste Mastering-Workstation entstammt den frühen Tage der CD-Produktion und glich mehr einem Umkopierplatz mit Timecode Steuerung, denn einem typischen Computer. Sie bestand aus zwei U-Matic Videozuspieler des Typs BVU-800 DA, einem Rekorder des gleichen Modells und dem Audiokonverter PCM 1610. Gesteuert und programmiert wurde alles von der Zentralen DAE-1100. Das gesamte System für das Premastering war zwischen 1980 und 1987 für gute 200.000 DM erhältlich.
DAW
Die heutigen Workstations, besser bekannt als DAW (Digitale Audio Workstation), sind herkömmliche Windows-, MacOS- und Linux-Rechner, die durch entsprechende Audiosoftware und eventuell noch einem passenden Interface für ihren Einsatzzweck optimiert sind.
Komplettsysteme
Alles aus einer Hand gibt es von der englischen Firma SADiE (Studio Audio Disk Editor). Neben der SADiE Software, die nativ unter Windows und den hauseigenen PCM-Workstations läuft, runden angepasste Slithers-Soundkarten und Hardware Controller das Gesamtsystem professionell ab.
Fans Schweizer Qualitätsarbeit werfen hingegen einen Blick zu Mergin. Der direkte Pro Tools Konkurrent wartet neben perfekten Lösungen zur Video-Postproduktion auch mit einer amtlichen Mastering-Ausrüstung auf. Zusammen aus Ramses Remote Controller, Mykerinos DSP System und Pyramix Software ergeben sich flexible Systeme für Recording, Mixdown und natürlich auch fürs Mastering von CDs, DVDs und Super Audio CDs.
Professionelle Mastering Software
Dedizierte Mastering Software unterscheidet sich vor allem in zwei Punkten von normalen Audio Editoren und Sequenzern. Zum einen werden hochwertige Plugins zur Signalanalyse, Klangbearbeitung und Restauration bereits mitgeliefert, zum anderen ist eine Art „Brennprogramm“ (PQ-Editor) integriert, mit der sich das Inhaltsverzeichnis einer CD programmieren lässt. Alle notwendigen Arbeitsschritte vom Digitalisieren über die Klangbearbeitung bis zum fertigen Premaster lassen sich so unter einem Dach erledigen.
Zu den bekanntesten Programmen dieser Art gehört sicherlich WaveLab von Steinberg. Seit Version 7 treibt es sein Unwesen auch unter OSX und bringt für knapp 500 Euro alles mit, was wir für unser Handwerk benötigen.
Wer den Magix Music Maker kennt wird vielleicht erstaunt sein, dass von der selben Firma Software stammt, die schon seit Jahren von deutschen Fernseh- und Radiosendern eingesetzt wird. Mit Sequoia ist Magix eine einzigartige Mischung aus Sequenzer, Audio- und PQ-Editor gelungen, die allerdings für den Hausgebrauch mit ca. 3.000 Euro etwas teuer ausfällt.
Die Suche nach Mac-exlusiven Programmen führt uns zu DSP-Quattro. Eine tolle Alternative von Apple, der Wave Burner, der zusammen mit Logic einst als kostenlose Dreingabe geliefert wurde, ist ärgerlicherweise nicht mehr erhältlich.
Outdated
Die folgende Software ist leider nicht mehr verfügbar.
Ebenfalls recht teuer ist war die größte Version von SoundBlade aus dem Hause Sonic Studio. Die früher unter dem Namen „Sonic Solution“ geführte Audioschmide, wurde sogar 1996 mit einem Grammy für „Groundbreaking Digital Sound Restoration Solutions“ ausgezeichnet.
Auch der Vater der Audio CD – Sony – versuchte mit Sound Forge Pro im Mastering Segment mit zumischen. Mittlerweile ist die Software bei Magix erhältlich.
Schönmachtools
Hast du kein Interesse oder Bedarf am PQ-Coding weil „CDs brennen“ dank MP3 der Vergangenheit angehört, lässt sich der eigene Sequenzer mit den nötigen Mastering-Plugins aufwerten.
Das all umfassendste Bundle stammt aus dem Hause iZotope und hört auf den Namen „Ozone„. Von Equalizer über Maximizer, Multiband Dynamics und Exciter bis hin zum Stereo Expander und Dithertool finden wir zentral alles unter einer Oberfläche vereint oder als einzelne Plugins für den individuellen Signalfluss. Käufer der Advanced Version erhalten zusätzlich hochauflösendes Metering nach den neusten Standards wie True Peak oder EBU Loudness.
Freunde von Dinosaurieren werden sich hingegen eher an T-RackS von IKmultimedia wenden. Insgesamt 9 Plugins, die entweder einzeln oder in einer Stand Alone Application ausgeführt werden, filtern, komprimieren und limitieren mit unterschiedlichem Klangverhalten.
Ansonsten lässt sich natürlich jedes Hauseigene als auch Third Party Plugin zum Mastering einsetzen. Alle großen Hersteller wie Sonnox, Waves, FabFilter, Voxengo, Wave Arts, UAD, TC oder Avid bieten sinnvolle Bundels und interessante Einzeltools.