Normalisieren

Abgesehen von der technischen Obergrenze 0 dBFS, gibt es weder einen verbindlichen noch genormten Zielwert für den Spitzenpegel im Mixdown. Jede Produktion, jeder einzelne Song kann eine andere maximale Aussteuerung besitzen. Die einen belassen einen ordentlichen Headroom, bei anderen enden die Transienten hingegen exakt unter Vollausschlag. Solch gravierende Unterschiede bilden beim Mastering eine schlechte Ausgangsbasis um einzelne Lieder im Klang und der Lautheit zu beurteilen, sie fair zu vergleichen oder pegelabhängige Effekte über ein ganzes Album zu legen.

Anstatt nun alle Dateien einzeln zu analysieren, anschließend mit dem Fader, Gain Plugin oder einem Griff am Clip-Gain anzupassen und nochmals zu kontrollieren, ist Normalisieren das ideale Tool für schnelle und korrekte Erfolge. Mit nur zwei Klicks wird die globale Lautstärke automatisch auf den gewünschten Pegel verstärkt oder abgesenkt und alle Lieder enden beim selben technischen Pegel – auf Wunsch mit oder auch ohne Headroom.

Mastering Normaliseren Vorher Nachher
Normalisieren vereinfacht die Arbeit. Mit einem Klick wurden alle vier Lieder auf den selben Spitzenpegel gebracht.

Anwendung

Wie versprochen ist die Umsetzung mehr als einfach:

  1. Alle Lieder importieren und anschließend markieren
  2. In der Normalisierung den gewünschten Spitzenpegel in absoluten dB oder Prozent einstellen und aktivieren

Ein kleiner Headroom ist innerhalb von 32/64 Bit Float zwar unnötig, birgt jedoch auch keine wirklichen Nachteile. Wer ihn für das gute Gefühl oder aus gewohnter analoger Arbeitsweise benötigt darf ihn gerne einstellen.

Normalisierung Audio
Der Spitzenpegel kann in Prozent oder absoluten dB angegeben werden

Böse Normalisierung?

Es gibt allerdings auch kritische Stimmen, die sich grundlegend gegen eine Normalisierung aussprechen. Sicherlich Normalisieren = Lautstärkeveränderung = Quantisierungsfehler = mehr Rauschen & Verzerrung – innerhalb üblicher Bearbeitungen und modernen DAWs sind diese Nachteile jedoch eher theoretischer Art. Die manchmal empfohlene Alternative eine analoge Verstärkung anzuwenden, ist samt notwendiger DA-AD-Wandlungen deutlich aufwendiger und ebenfalls mit Nebenwirkungen belastet.

Achtung: Neben der Peak-Normalisierung existiert ebenfalls die RMS-Normalisierung. Diese wird erst später, wenn es um einen globalen Lautheitsverlauf eines Albums oder Samplers geht interessant.

Normalisieren Batch
In Audition können gleich mehrere Dateien normalisiert werden. Die Analyse zeigt zudem deutliche Lautheitsunterschiede, die später verringert werden müssen.