Die Wahl der Arbeitsumgebung und die verwendete Software beeinflusst maßgeblich den Workflow des Mastering Prozesses. Jeder Engineer besitzt dabei seine eigenen Vorstellungen des perfekten Ablaufs und verwendet andere Geräte und Plugins. Zentrale Komponente ist in jedem Fall die DAW, die in einer rein analogen Umgebung lediglich als Zuspieler und Recorder, bei einer digitalen Komplettlösung „in the box“ für alle Bearbeitungen genutzt wird.
Rein Digital
Der einfachste Weg zum Master ist das digitale Umfeld der Workstation nie zu verlassen. Moderne Audiosoftware arbeitet durchgehend non-destruktiv, erlaubt globale, songbezogene und spezifische Bearbeitungen des Materials, verwaltet unterschiedliche Versionen über Presets und vereint das komplette Projekt in einer Datei, so dass Backup und Dokumentation zum Kinderspiel werden.
Wenn du auf professionelles PQ-Coding verzichten kannst, oder generell nur klanglich mastert möchtest, nimm am besten deinen bereits vorhandenen Sequenzer oder Audio Editor als Arbeitsplattform.
Hybride und rein analoge Umgebung
Sobald externe und vor allem analoge Geräte hinzu kommen, steigt der Aufwand deutlich. Durch fehlende Speichermöglichkeiten müssen Reihenfolge, Ansteuerung und die Settings aller Geräte von Hand dokumentiert werden. Gerasterte Potis helfen bei einem späteren Recall die exakte Position und damit den selben Klang wiederherzustellen.
Entspricht ein Song den Vorstellungen, wird er zurück in die DAW aufgenommen und gibt so die Geräte für den Nächsten frei. Merkt man am Ende des Albums, dass die ersten Titel noch eine kleine Korrektur benötigen, ist jede Änderung eine arbeitsintensive und zeitaufwendige Angelegenheit.
Entgegen dem Mixdown, in dem das Outboard jeweils über einen separaten Wandlerkanal angesteuert wird, versucht man beim Mastering alle Hardware in Reihe zu schalten. Dies reduziert unnötige Konvertierungen und erhält die maximale Qualität. Spezielle Mastering-Konsolen könne für schnelle Vergleiche und einen optimierten Arbeitsfluss hilfreich sein.