Don’t do it yourself mastering

Mastering ist prinzipiell weder besonders schwierig noch aufwändig und kann wunderbar von uns selbst übernommen werden, auch wenn wir bereits in Recording und Mixdown involviert waren. Es gibt jedoch auch gute Gründe diesen Arbeitsschritt komplett in fremde Hände zu geben oder zumindest externe Hilfe hinzu zu ziehen.

Grund 1 – weil sie Profis sind

Wer jeden Tag das Gleiche tut, wird entweder verrückt oder entwickelt sich zu einem absoluten Experten auf seinem Gebiet. Oft vermischt sich in diesem Genre Genie und Wahnsinn, so dass manch ein Lösungsansatz nach Jungfrauenopferungen bei Vollmondschein anmuten – aber solange das Endergebnis stimmt und der Kunde zufrieden ist, darf es uns egal sein. Ein solches Niveau werden wir Gelegenheitsfaderschubser nur schwer erreichen.

Grund 2 – weil sie einen anderen Fokus haben

Wer hauptsächlich mastert, nimmt Musik aus einer anderen Perspektive wahr. Während Mischer und Recording-Engineer sich Sorgen um Klang und Feinheiten eines jeden Instrumentes machen, sieht der Mastering-Techniker das große Ganze. Sein Ansatz zu hören, beurteilen und korrigieren ist ein ganz anderer.

Grund 3 – weil sie Distanz haben

Bevor ein Buch seinen Weg in die Druckerei findet, wird es im Lektorat Korrektur gelesen und ist sich ein Richter unsicher, bestellt er unabhängige Sachverständige zur Klärung ein. Warum also im Tonbereich auf eine externe, objektive Meinung verzichten?

Wenn man so will, bildet der Mastering Engineer mit seiner jahrelangen Erfahrung die oberste neutrale Instanz und urteilt objektiv über die Qualität des angelieferten Materials. Als Ergebnis der Prüfung gibt es drei Möglichkeiten:

  • Dein Mix ist ultimativ gut und kann direkt auf CD gebannt werden. Glückwunsch!
  • Dein Mix weist leichte Mängel auf, die schnell beseitigt werden können. Dies ist Deine Chance aus Fehlern zu lernen, um sie beim nächsten Mal zu vermeiden.
  • Dein Mix bringt den Techniker zum Weinen, bekommt den Stempel „abgelehnt“ und wird als unbrauchbar an den Absender zurück geschickt

Fazit

Es gibt gute Gründe das Mastering in externe Hände zu legen. Dabei muss es gar kein professionelles Studio sein, ein Kollege oder Freund mit objektiver Meinung und durchschnittlichen tontechnischen Fähigkeiten kann durchaus mehr erreichen, als der Eigenversuch im stillen Kämmerlein.