Moderne Musikproduktionen sind ohne den Einsatz von Audioeffekten nahezu unvorstellbar. Als kreative Werkzeuge sorgen sie für überwältigende Sounds, erzeugen Abwechslung und lassen das Ergebnis besser als die Realität erklingen. Im technischen Einsatz entfernen sie störende Signalanteile und ermöglichen überhaupt erst den Mixdown als eigenen Arbeitsschritt.
Wer möchte, kann sich aus mittlerweile mehreren tausend Plugins und einigen hundert Hardwaregeräte sein perfektes Traumsetup zusammen stellen. Für jeden Bedarf und jedes Budget gibt es das passende Tool, wobei bereits Freeware und die DAW-inklusiven Werkzeuge professionelles Arbeiten auf höchstem Klangniveau erlauben.
Die fünf Grundeffekte
Auch wenn die große Auswahl zunächst verwirren ist, basieren alle Effekte auf lediglich fünf grundlegenden Bearbeitungsarten. Wir können:
- Die Lautstärke und Dynamik manipulieren
- Frequenzen verbiegen, sie verstärken oder dämpfen
- Durch Verzerrungen neue Obertöne erzeugen
- Signale verzögern und hinzu mischen
- Verschiedene Parameter laufend verändern und so den Klang modulieren
Haben wir diese Basics und zugehörigen Parameter verstanden, lässt sich nahezu jedes Gerät intuitiv, auch ohne Blick in die Anleitung bedienen. Die maßgeblichen Unterschiede reduzieren sich auf ein anderes Erscheinungsbild, den gebotenen Funktionsumfang und natürlich das klangliche Ergebnis.
Typische Effektgeräte
Im praktischen Alltag verwenden wir etwa zwanzig unterschiedliche Arten an Effekten, die bestimmte Aufgaben in Recording, Mixdown und Mastering übernehmen.
Passt ein Gerät nicht zweifelsfrei in eine dieser Kategorien, kombiniert es vermutlich mehrere „Grundbausteine“ zu einem Spezialeffekt. So besteht etwa eine „Tape Simulation“ aus Frequenzveränderung, Verzerrung, Sättigung, Kompression, Verzögerung und Modulation.
Lautstärke
Diese Geräte wirken sich auf die Lautstärke, Dynamik, Lautheit oder Lokalisation der Klangquelle aus.
- Kompressor
- Limiter
- Gate
- Expander
- Fader
- Panorama
- Balance
- Transienten Tool
Frequenzen
Durch das verbiegen der Frequenzen verändert sich der Klang.
- Filter
- Equalizer
Verzerrungen
Zusätzliche Obertöne verformen den Sound – mal dezent, mal hörbar aggressiv.
- Exciter
- Distortion
- Fuzz
- Overdrive
- Sättigung
Verzögerung
Räumlichkeit und Tiefe aber auch kreative Effekte wie Echos gehören in jeden Mix.
- Hall
- Delay
- Echo
- Panorama
Modulation
Klassische Spielweisen und neue Klangwelten werden durch sich ständig veränderte Parameter möglich.
- Flanger
- Chorus
- Phaser
- Tremolo
- Vibrato
- WhaWha
Zumisch- und Ersetzungseffekt
Alternativ können wir Effekte auch nach ihrer Integration in den Signalfluss unterscheiden. Als Zumischeffekt erklingen sie zusätzlich zum Orignal, während ein „Ersetzungseffekt“ allein die bearbeitete Version zurückgibt.
Viele Geräte sind zwar traditionell einer Kategorie zugeordnet, werden im kreativen Einsatz jedoch flexibel verwendet. So existiert etwa die als “New York Style” bekannte Zumischkompression oder wenn nötig, verwenden wir einen Hall auch ohne das unbearbeitete, trockene Signal.
Typische Zumischeffekte
- Hall und Delay
- Modulationseffekte
Typische Ersetzungseffekte
- Lautstärke- und Dynamiktools
- Equalizer und Filter
- Verzerrer
Die genauen Details zu den Zumisch- und Ersetzungseffekten gibt es auf der nächsten Seite.