Beim Einsatz von Effekten unterscheiden wir zwischen zwei grundlegenden Anwendungen: Soll der Effekt das Originalsignal komplett ersetzen oder zusätzlich zu diesem erklingen? Abhängig von dieser Zielsetzung erhalten wir entweder ein Ersetzungs- oder Zumischeffekt und damit auch eine andere Position im Signalfluss.
Ersetzungseffekt – Insert
Zu den klassischen Ersetzungseffekten gehören Filter oder Equalizer sowie die meisten Dynamiktools, etwa Kompressoren, Gates oder Fader. Wie uns der Name bereits verrät, wird hierbei das einkommende Signal durch eine bearbeitete Version ersetzt.
Analoge Umsetzung
An einem analogen Mischpult sind die entsprechenden Effekte entweder bereits fest im Signalweg verbaut oder werden über eine spezielle Schnittstelle eingebunden. Der als Insert-Send-Return oder schlicht als Insert bzw. I.S.R. bekannte Anschluss unterbricht bei Bedarf den Signalfluss, leitet den Input zum Effekt (send) und anschließend die bearbeitete Version zurück ins Pult (return). Natürlich lassen über den I.S.R. auch mehrere Geräte in Reihe anschließen.
Digitale Variante
Die Umsetzung in der DAW lösen die meisten Programme über serielle Slots, in denen wir die gewünschten Effekte einfach hineinziehen. Das Signal durchfließt den ersten Slot, wird bearbeitet und anschließend zum Nächsten geleitet.
Zumischeffekt – Send
Andere Effekte wirken am besten als Kombination des Originalsignals zusammen mit einer bearbeiteten Version, etwa ein Reverb. Um beide Komponenten zu erhalten und später nach Belieben zu mischen, verwenden wir in diesem Fall den (AUX-)Send. Dieser Abgriff erzeugt eine Kopie des Inputs und leitet diese an das Effektgerät weiter.
Analoge Umsetzung
Den Send finden wir am Mischpult in jedem Kanal, sowie als Summenregler zusätzlich in der Master-Sektion. Erst wenn beide Potis aufgedreht sind, wird das Signal am entsprechenden Output ausgegeben. Von dort geht es in das Effektgerät und weiter zurück auf einen neuen Kanalzug. Der Effekt wird wie ein normales Instrument behandelt und entsprechend eingepegelt und geroutet.
Send-FX in der DAW
In der DAW erstellen wir für einen Send-Effekt zuerst einen neuen Kanal, manche Programme bieten hierfür auch spezielle Aux- oder Send-Kanalzüge. In diesen kommt anschließend der gewünschte Effekt als Insert. Nun können wir von jedem beliebigen Kanal per Send unseren neuen FX-Kanal beschicken.
Generelle Anwendung eines Send-Effekts
- Sende das Signal per Aux / Send an den gewünschten Effekt.
- Achte auf einen durchgängig sauberen Pegel. Wird ein Effekt aus mehreren Kanälen beschickt, kann etwa der Bus oder Input übersteuern.
- Hole den Effekt auf einem neuen (Stereo-)Kanal zurück und denke an das Einpegeln.
- Mische den Effekt auf die Summe
Hybrid- und Mischanwendung
In der praktischen Anwendung nehmen wir die Unterscheidung zwischen Send oder Insert nicht immer so genau. Für den kreativen Einsatz kann etwa ein Kompressor „New York Style“ per Send beschickt und anteilig hinzugemischt werden oder wir stöpseln einen Hall in den Insert und regeln das Verhältnis von Effekt zu Original mit den im Gerät integrierten Reglern.
Wet & Dry
Viele Geräte erlauben uns das Mischungsverhältnis zwischen trockenem Originalsignal und dem reinen Effektsignal bereits in der Hard- oder Software einzustellen. Entweder kommen hierfür zwei