Die in Deutschland gebräuchlichste Erscheinungsform für analoge Peak-Meter ist der Typ 1, genauer gesagt: Typ I nach DIN IEC 268-10 und arbeitet mit einer DIN-Skala. Die eingezeichneten 0 dB entsprechen +6 dBu, die Integrationszeit beträgt 5 Millisekunden und die Rücklaufzeit 1,7 Sekunden für 20 dB. Bei älteren Geräten sind nach ARD-Pflichtenheft (DIN 45406) auch bis zu 10 Millisekunden Integrationszeit erlaubt. Die Skala reicht von -50 bis + 5 dB, wobei dieser Bereich teilweise durch über 200 Segmente aufgelöst wird, so dass bereits eine Änderung von einem viertel dB erfasst wird.

Die Charakteristika
Getreu dem Motto „andere Länder, andere Sitten“ existieren neben DIN weitere Normierungen. So gibt es Britisch, Nordic und EBU mit jeweils unterschiedlichen Anstiegs- und Abfallzeiten, sowie anderer Skalierung. Wie verwirrend die Anwendung in der Praxis werden kann, sehen wir im folgenden Beispiel mit dem jeweils selben Eingangspegel von 0 dBu. Ein genauer Blick auf die Ausführung vor der ersten Inbetriebnahme eines neuen Geräts, kann somit manchem Problem vorbeugen.

Nach Weinzierl’s Handbuch der Audiotechnik ergibt sich:
DIN | Nordic | British | EBU | Digital | |
Bezugsanzeige | 0 dB | 0 dB | 6 | +9 dB | 0 dB |
Bezugsspannung | 1.55 V | 0.755 V | 1.94 V | 2.18 V | 0 dBFS |
Integrationszeit | 5 ms | 5 ms | 10 ms | 10 ms | 0 ms |
Rücklaufzeit | 1.7 s (0→-20) | 1.7 s (0→-20) | 2.8 s (7→1) | 2.8 s (+12→-12) | 1.7 s (0→-20) |
Stellen wir die Skalen nebeneinander und vergleichen sie mit den dBu als Referenzwert, entsteht die folgende Grafik.

Neben diesen „klassischen“ Varianten, gibt es natürlich auch noch beliebige Zwischenlösungen, bzw. ein Peak-Meter lässt sich an die eigenen Bedürfnissen anpassen. So besitzt etwa das TM 271 von ADT-Audio eine Skala von -40 bis +15 dB, eine Auflösung von „nur“ 2.5 dB und lässt sich sogar mit 60 µsec Ansprechzeit konfigurieren.
