Der Wechsel zwischen offenem und geschlossenen Zustand erfolgt entweder schlagartig, oder lässt sich in der Dauer beeinflussen. Über den gesamten Regelvorgang betrachtet ergeben sich neben offen und geschlossen drei mögliche Phasen: Attack, Hold und Release.

Attack
Die Attack bestimmt die Öffnungszeit des Gates oder genau genommen die Übergangsdauer von kompletter Signaldämpfung bis Unity Gain. Sie wird immer dann aktiv, wenn der Threshold überschritten wird und ist idealerweise möglichst kurz (Δt → 0) um nichts zu verschlucken.
Während digitale Plugins durch vorausschauende Analyse der bereits vorhandenen Spur innerhalb eines Samples reagieren, müssen sich analoge Geräte aufgrund der „langsamen“ elektronischen Schaltung mit wenigen Mikrosekunden (0,000001 Sekunden) als Reaktionszeit begnügen. Beides ist für die Praxis mehr als ausreichend, jedoch wählen wir für einen angenehmen Sound meist eine deutlich längere Zeit zwischen 1 und 100 Millisekunden.


Hold
Ist der Threshold überschritten und die Attack Phase vorbei, bleibt das Gate geöffnet bis der Pegel wieder unter den Schwellwert sinkt und die optionale Hold-Time abgelaufen ist. Üblicherweise lässt sich die Verlängerung zwischen 0 ms (aus) und 2 Sekunden festlegen.

Release
Damit der Übergang in den geschlossenen Zustand nicht schlagartig und deutlich hörbar erfolgt, schließt sich unmittelbar nach Hold die Release Phase an. Ihre Länge bestimmt die Dauer bis zur maximalen Dämpfung.

Hysterese
Manche Geräte ergänzen den Threshold um einen weiteren Schwellwert, der Hysterese. Ist diese aktiv, definiert der Threshold den Öffnungspegel, die Hysterese den Schließpegel. Zusätzlich bleiben alle anderen Parameter wie Attack, Hold und Release weiterhin vorhanden und erlauben so die Zuverlässigkeit des Gates bei komplexen Signalen zu erhöhen.
Beispiel
Zum Abschluss noch einmal die grafischen Auswirkungen von Attack und Release. Der laute Block in der Mitte steht für das fiktive Nutzsignal, die leiseren Teile sind unerwünschte Störgeräusche.
