Zusammenfassung Filter

Analoge Filter sind passive Schaltungen um Frequenzbereich in Amplitude und Phase zu beeinflussen. Dabei haben wir die Wahl alles oberhalb, unterhalb oder um eine bestimmte Frequenz herum zu dämpfen. Welche Funktion ausgeführt wird, ist aus ihren Namen ersichtlich:

  • Der Low Cut (High Pass) dämpft tiefe Frequenzen
  • Der High Cut (Low Pass) dämpft hohe Frequenzen
  • Der Notch (Bandsperre) dämpft um eine Mittenfrequenz herum
  • Der Bandpass lässt einen bestimmten Frequenzbereich unbearbeitet

Entgegen digitalen Brickwall-Filtern mit sofortiger, unendlich starker Pegelreduktion an der eingestellten Frequenz, begnügen sich die analogen Vertreter mit einer verhältnismäßig gemütlichen Flankensteilheit (Slope) von 6 dB pro Oktave. Höhere Werte sind erst durch Reihenschaltungen möglich, wobei jeder weitere Filter 6 dB zur ursprünglichen Dämpfung addiert. Die Grenzfrequenz teilt das Spektrum in das Pass- und Stopband, wobei -3 dB als Definitionspunkt verwendet werden.

Filter Zusammenfassung 1
Beispiel für Filter

Anwendung und Nebenwirkungen

Im musikalischen Alltag arbeiten Filter oft versteckt als technisch wichtige Komponenten. Hierzu gehört der Anti Aliasing Filter bei der A/D Wandlung, der Low Cut am Mikrofon und Mischpult, ein Notch Filter im Feedback Destroyer oder ein Bandpass Filter im Multi Band Kompressor.

Soll er kreativere Aufgaben vollführen, treffen wir ihn bei der Signal Synthese oder im Mixdown. Hier formen Filter den Sound nach unseren Wünschen und machen Effekte wie den Phaser überhaupt erst möglich.

Letzteres Beispiel zeigt jedoch auch, dass Filter nie frei von Nebenwirkungen sind. Phasenverschiebungen, Veränderungen in der Gruppenlaufzeit, Welligkeiten im Sperr- und Durchlassbereich gehören mit zu ihren Eigenschaften und lassen sich nur begrenzt durch ausgeklügelte Algorithmen kompensieren.

Wer in der Entwicklung tätig ist, sollte zudem die Art oder besser die Charakteristik des Filters bedenken. Ob Butterworth, Bessel, Tschebyscheff oder eine andere Bauweise, jede weist individuelle Vor- und Nachteile auf, so dass es global nicht den einen richtigen Filter gibt.

Sehen wir von diesen technischen Details ab, können wir ihn bedenkenlos Einsetzen wenn wir ihn brauchen. Klingt das Material danach schlechter, liegt es vermutlich an der falschen Anwendung und nicht am Effekt selbst.