Grafischer Equalizer

Wenn Equalizer anstelle von Potis viele Fader besitzen, handelt es sich mit Sicherheit um eine „grafische“ Variante. Diese Art ist vornehmlich im Livebereich beheimatet und zeigt uns die grobe Bearbeitungskurve optisch durch die aktuelle Faderstellung. Je nach Anwendungszweck wird das Nutzspektrum in Oktaven oder Terzen unterteilt und wir erhalten entsprechend 10 beziehungsweise 31 Bänder.

Grafischer Equalizer 1
Ein Terzband EQ

Innenleben

Technisch gesehen bestehen Grafische EQs aus einer Ansammlung von Glockenfiltern mit fester Frequenz. Die Güte ist, sofern nicht fix vorgegeben, in High und Low umschaltbar. Bei einem 31 Band EQ muss das Signal alle 31 Schaltungen durchlaufen, bevor es am Ausgang wieder herauskommt.

Dieser Umstand macht den Grafischen EQ zum hässlichen Entlein unter den Frequenzverbiegern: 31 mal Veränderungen in Pegel, Phase, Gruppenlaufzeit sowie zusätzliches Rauschen und Verzerrungen der aktiven Verstärker selbst in Nullstellung. Benötigt man nur wenige Bänder, ist zumindest im analogen Bereich, der parametrische EQ stets die bessere Wahl.

Grafischer Eq Falsch Angewendet
Ein parametrischer Bell-EQ wäre hier die besser Wahl gewesen

Anwendungsgebiete

Ein grafischer Equalizer kommt überall zum Einsatz, wo nur grobe, einfache oder besonders viele Bearbeitungen notwendig sind. Dies macht ihn wie geschaffen für Live-Aufgaben, etwa beim Einmessen von Beschallungsanlagen oder grundlegende Anpassung des Klangs in der Summe. Kommt es zu Feedback, können die betroffenen Frequenzen schnell eliminiert werden, so dass dieser EQ fast immer im Signalweg zur Monitorbox hängt.

Für alle anderen Bereiche

Im Studio und wenn höchste Qualität und Präzision zählt,