Was macht Musikhörer richtig glücklich? Natürlich mehr Bässe und mehr Höhen! Dieser Wunsch nach Klangveränderungen lässt sich an der Hifi Anlage oder am Autoradio mit Hilfe des Equalizers umsetzen. Doch wer hat’s erfunden?
Der englische Begriff „equalization“ bedeutet übersetzt „entzerren“ oder „gleichmachen“ und stammt aus den Tagen der ersten Telefonübertragung. Die anfänglich benutzten Telegrafenleitungen waren nie zur Sprachübertragung bestimmt und besaßen lediglich einen eingeschränkten nichtlinearen Frequenzgang, der das Eingangssignal verfälschte. Um den Höreindruck zu verbessern, wurde das Signal mit Hilfe einer Erfindung von George Ashley Campbell bearbeitet – dem Equalizer.

Vom ersten „Telefon-EQ“ dauerte es nicht lang, bis diese Geräte ihren Weg in die aufstrebende Audiobranche fanden. Anfangs als notwendige technische Komponente um überhaupt brauchbare Ergebnisse zu erzielen, später als kreative Werkzeuge zur gezielten Klangmanipulation. Entwicklungen wie der Langevin Model EQ-251A oder Cinema Engineering 7080 Graphic Equalizer gehören zu den ersten ihrer Art.
Mit einem Equalizer können wir den Klang eines Audiosignals verändern.
Heute
Zum Glück lassen sich Equalizer auch ohne ein Studium der Nachrichtentechnik bedienen. Die einfachste Bauform besitzt einen schlichten Regler mit der Aufschrift „Sound“ und macht das Klangbild entsprechend der Drehrichtung dumpfer oder heller.

Presets
Mehr Flexibilität bei ebenfalls einfacher Zugänglichkeit bieten Equalizer mit Presets. Diese lauten auf wohlklingende Namen wie „Rock, Gesang, Latin oder mehr Bass“ und sollen für jede Gelegenheit und Genre die richtige „Entzerrung“ gewährleisten. In der Praxis funktionieren solche Vorlagen jedoch selten, da es selbst innerhalb des selben Genres keine Klangstandards gibt und jeder Song ein individuelles „Tuning“ benötigt.

Frequenzen
Was sich hinter den Presets verbirgt zeigen zum Beispiel Grafische Equalizer. Diese zerlegen den hörbaren Bereich in mehrere Bänder mit individueller Regelmöglichkeit. Durch den Stand der einzelnen Fader ergibt sich eine Kurvengrafik, die namensgebend für diese Bauart ist.


Ride the EQ
Du hast bestimmt eine Stereoanlage, einen MP3 Player oder eine Musiksoftware wie iTunes in greifbarer Nähe, die mit einem Grafischen Equalizer (siehe die Bilder oben) ausgestattet sind.
- Manipuliere einzelne Bänder und versuche ihnen Eigenschaften wie „Wärme“, „Druck“, „Durchsetzungskraft“ oder „Transparenz“ zuzuordnen.
- Erprobe gefundene Eigenschaften an unterschiedlichen Musikgenres – funktioniert es immer gleich gut?
Alles unter Kontrolle
Im professionellen Alltag greifen wir überwiegend auf den parametrischen Equalizer zurück. Mit diesem lässt sich ein Audiosignal in aller nur erdenklichen Art und Weise im Klangmanipulieren oder chirurgisch präzise technische Korrekturen vollführen. Ein integriertes Display das schicke Kurven anzeigt, gehört mittlerweile fast zur Grundausstattung.
